Kimchi
Koreanische Kulturgeschichte für den Gaumen
In Korea ist Kimchi nicht einfach irgendeine Speise, es ist ein täglicher Bestandteil des Lebens und Ausdruck von über 2.000 Jahren koreanischer Kulturgeschichte. Der Geschmack dieses milchsauer-fermentierten Gemüses ist sauer-deftig-intensiv und darf in Korea bei keiner Mahlzeit fehlen - immer als Beilage und oft auch als Bestandteil des Hauptgerichtes.
Name und Tradition
Das koreanische Wort "Kimchi", ausgesprochen [kim·tschi], bedeutet in seiner Urform wörtlich übersetzt "eingelegtes/eingemachtes Gemüse" und stammt aus dem 6. Jahrhundert. Im Herbst, wenn die Ernten eingefahren wurden, kommen viele Menschen in Korea seit Generationen zum alljährlichen gemeinsamen Kimchimachen und Teilen zusammen. Diese Tradition wird "Kimjang" genannt und ist UNESCO Kulturerbe.
Vielseitiger Genuss
Je nach Reifegrad verwendet man Kimchi in verschiedenen Gerichten auf unterschiedliche Weise: Als DIE klassische Beilage zu allen deftigen Speisen wie Gegrilltem und Gebratenem, in Reis- und Eierspeisen, sowie als Bestandteil in den in Korea besonders beliebten Suppen und Eintöpfen. Aus Kimchi kann man außerdem raffinierte Marinaden für Tofu, Fleisch oder Fisch herstellen.
Wilde milchsaure Fermentation
Seit Jahrtausenden praktiziert
Aus über 2.000 Jahre alten europäischen und asiatischen Schriften ist überliefert, dass Menschen milchsauer-fermentierte Lebensmittel verspeisen. Unsere Körper, insbesondere unsere Darmflora, sind an das Essen solcher Lebensmittel über Jahrtausende gewöhnt und angepasst.
Was Oma schon wusste
Das Milchsaure-Fermentierten von Lebensmitteln war bis zur massenhaften Einführung von Kühlschranken im Westen in den 1930er Jahren eine der gängigsten Methoden zur Haltbarmachung, besonders für die Wintermonate. In der Generation unserer Großeltern gehörte in vielen Haushalten ein Gärtopf selbstverständlich dazu.
Wilde Milchsäure-Fermentation
Bei der wilden milchsauren Fermentation von beispielsweise Kohl zu Sauerkraut wandeln Milchsäurebakterien unter Sauerstoffausschluss Zucker in Milchsäure und Kohlenstoffdioxid. Unter Zugabe von Salz schafft man für die natürlich vorkommenden Milchsäurebakterien auf dem Kohl günstige Bedingungen, um Milchsäure zu bilden.
Natürliche Haltbarmachung
Gleichzeitig kommen nicht gewollte Keime und Mikroorgasmen schlecht in dieser salzigen Umgebung zurecht und werden durch die entstehende Milchsäure abgetötet. Durch den letzten Schritt kommt die eigentliche Haltbarmachung zustande und es entsteht der charakteristische, saure Geschmack.
Probiotische Nahrung
Das besondere an dieser Veredelungsmethode ist, dass auf Pasteurisierung verzichtet werden kann und ein probiotisches, lebendiges Produkt entsteht. Der ganze Geschmack, alle Nährstoffe und die für die Darmflora wertvollen Milchsäurebakterien bleiben in vollem Umfang für den menschlichen Organismus erhalten.